Neubau Karl-Euerle Sporthalle Backnang

Neubau Karl-Euerle Sporthalle Backnang

Ausloberin: Große Kreisstadt Backnang
Aufgabe: Planung einer 4-Feld Sporthalle mit GAPP Holzbau und Herrmann + Bosch Architekten
Standort: Backnang
Nutzung: 4-Feld Sporthalle mit Zuschauerbereich
Verfahren: Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb nach VOB/A
Ergebnis: 2. Platz
Bearbeitungszeitraum: 10/2020
Visualisierung: Kubus360

Städtebau & Architektur
Das Wettbewerbsgebiet der neuen 4-Feld-Sporthalle liegt südlich des Stadtzentrums von Backnang an der Schnittstelle zwischen Karl-Euerle-Sportanlage, Stadt- Mehrzweckhalle und dem Schulcampus mit dem Max-Born-Gymnasium, der Max-Eyth-Realschule und der Freien Waldorfschule. Der Neubau der Karl-Euerle-Sporthalle liegt im Spannungsfeld der umliegenden Nutzungen und dem höhergelegenen Schulhof. Die Karl-Euerle-Halle bildet für Fußgänger*innen bzw. vom zentralen Parkplatz ausgehend, den Auftakt zum Schulcampus. Die momentane bestehende Zugangssituation und Eingangssituation zur Halle erscheint unattraktiv, eine freiräumliche einheitliche Verbindung zwischen den einzelnen Schulgebäuden, dem Pausenhof und dem Außenraum vor der Halle besteht im Moment nicht.

Trotz der neuen, größeren Abmessungen der Halle integriert sich der vorgeschlagene Neubau hervorragend in die bestehende Gelände- und Höhensituation. Dabei wird die vorliegende Hangsituation perfekt ausgenutzt, indem sich der neue Baukörper selbstverständlich in das ca. 6 Meter abfallenden Gelände integriert.

Durch die Gestaltung und Höhenentwicklung gliedert sich der Baukörper verträglich in die umgebende Bebauung, ohne diese dabei zu beeinträchtigen. Die architektonische Ausformulierung, des langen liegenden Gebäuderiegels, mit einer prägnanten Öffnung hin zum Kunstrasenplatz und in Richtung der Haupterschließung, erzeugt eine klare Adressierung. Dabei agiert die offen gestaltete Nord-Fassade im Bereich der Zuschauer*innengalerie im Obergeschoss als Mittler zwischen den Sportnutzung in der Halle und den Außensportanlagen. Die auskragende Zuschauer*innengalerie verleiht dem Neubau eine eigene Identität und ist für den Neubau prägend. Die Südfassade, gegenüber der Realschule, überzeugt mit einer ruhig wirkenden, eingeschossigen und angemessenen Holzfassade.

Die neue Halle positioniert sich so weit wie möglich an die westliche Baugrenze, um so eine qualitativ hochwertige gemeinsame Freifläche im Osten zu erzeugen.
Mit der Anpassung des Schulhofes und der Korrektur dortigen Höhensituation entsteht für die Halle über eine großzügig dimensionierte Vorplatzsituation ein gemeinsamer Zugang für Schüler*innen und Besucher*innen und Nutzer*innen der Halle.

In diesem, im Vergleich zur bisherigen Situation, offen und einladend wirkenden Außenraum entsteht ein sich terrassierender verbindender Campus, der über den nördlichen Zugang vom Parkplatz aus als „Campusboulevard“ oder den südlichen Campusplatz (Schulhof) erschlossen werden kann. Durch die einheitlich abgestufte Anordnung der Außenflächen wird eine Zusammengehörigkeit der einzelnen Bereiche erzeugt und zugleich eine Differenzierung geschaffen. Die größte Platzsituation entsteht dabei direkt vor dem Haupteingang und sorgt für ein angemessenes Entree im Obergeschoss. Ein bedeutender Mehrwert der östlich gelegenen Außenanlage ist neben der sich ergebende, attraktiven Erschließungssituation für die Öffentlichkeit die Aufenthaltsqualität des gut dimensionierten Platzes. Gerade im Veranstaltungsfall dient dieser als angemessener Aufenthaltsbereich für die Zuschauer*innen. Dem Vorplatz begegnet die neue Halle mit einer partiell geöffneten und einladenden hybriden Holz-Glasfassade im Obergeschoss und einem geschlossenen, massiven Sockel im Erdgeschoss.

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